Berlin Fashion Week 2016 – Model Manager: Behind the scenes
Zweimal im Jahr zieht es die Modebranche in die Hauptstadt zur Berlin Fashion Week. Während es für Besucher und Medien, vor allem um Shows geht, treffen sich die Einkäufer und Manager unterschiedlicher Stores und Modehäuser auf den Modemessen Berlins. Sie alle finden parallel zu den verschiedenen Fashion-Shows statt. Im Jahr 2016 konzentrierte sich das öffentliche Geschehen vor allem auf zwei Locations: Den „Runway“, wunderschön gelegen am Brandenburger Tor und die „Stage“, in Berlin Mitte und bequem mit dem Shuttle Bus vom „Runway“ aus zu erreichen. Von Montag bis Samstag hieß es dann: Fashion! Jeden Tag über zehn Shows, verschiedene Side-Events und Aftershowparties. Für jeden war etwas dabei. Hightlights in diesem Jahr waren unter anderen Marc Cain, Guido Maria Kretschmar, Anne Gorke, uvm. Das absolute Hightlight aber, war die „Candy Fashion“, Key Looks by FashionID (Peek & Cloppenburg) mit zahlreichen Looks von Esprit bis comma; Eine halle voller Zuckerwatte, Bonbons und Style – doch später mehr zu den Key Looks by FashionID.
Wer spontan Lust hat selbe live dabei zu sein, die nächste Berliner Modewoche ist vom 28. Juni bis 01. Juli 2016.
Fashion Week Model Management – Vorbereitungen, E-Mails und Networking
Für uns als Manager beginnt die Fashion Week natürlich schon Wochen vorher – im Dezember. Ungefähr sechs Wochen vor der Fashion Week geht es los mit der Arbeit. Neben dem Notebook gehört das Smartphone als ständiger Begleiter dazu. Die ersten Show Packages gehen dann die Designer. Ein Show Package enthält dabei unter anderen die Sedcards der Models, aber auch Polaroids und Walking Videos. Große Modelagenturen geben sich schon hier besonders Mühe um die begehrten Einladnungen zu bekommen – einige gestalten sogar eigens Sedcards für dieses Event. Warum? Die Fashion Week repräsentiert das Who ist who der Modewelt. Wer es sich leisten kann, ist hier präsent. Deshalb ist es wichtig früh genug mit der Arbeit zu beginnen. Je besser die Planung im Vorfeld ist, desto reibungsloser laufen die Castings, Fittings und Shows!
Während man sich als Agentur schon auf Reiseplanungen, Übernachtungen und Terminorganisation stürzt, kommen nach und nach die Einladungen zu den Castings. Wie oben erwähnt, finden zur Fashion Week circa fünfzig einzelne Shows statt. Das heißt, im Vorfeld gibt es fast genauso viele Model Casitings in Berlin. Eine echte Aufgabe.
Models, Laufsteg-Training, Sedcards drucken – Vorbereitung ist die halbe Miete
Für uns waren diese Saison fast dreißig interessante Casting-Termine dabei. Vor Ort hatten wir 10 unserer New Faces & Laufstegmodels. Kaum angekommen, wird auch schon die gemietete AirBnB-Wohnung für das Team zum Büro umfunktioniert. Notebooks, Smartphones, Casting-Listen – damit wir in Berlin perfekt arbeiten und koordinieren können, direkt vom Potsdamer Platz. Vorteil: Digitales Unternehmen! Wir können jederzeit ortsunabhängig arbeiten, deshalb begleiten wir unsere Models gern auf Shows und Shootings.
Wir haben vier Tage Zeit! Vom Notebook bis zur Spiegelreflexkamera haben wir alles im Gepäck. Montag beginnt die Fashion Week und wenige Tage vorher, die Castings. Ein Großteil der Castings zu Berlin Fashion Week finden in den Hotels statt, Berlin Mitte. Wer schon einmal bei einem Casting war, weiß das nicht wenige Models kommen. Meist sind es sogar hunderte aus ganz Deutschland und teilweise Europa. Jedes Casting findet wiederrum in separaten Etagen und Räumen statt. Sofort nach Einlass bilden sich die ersten Schlagen vor den Räumen – ab jetzt heißt es Warten, solang, bis man vor die Jury darf. Plötzliche ist die riesige Hotel-Lobby voll mit Menschen, kleinen Reisekoffern und wartenden Blicken.
Tag 1: Anreise und die ersten Casting Planungen für die Shows
Freitag 15.01.2015: Die Berliner Fashion Week AW 2016 besteht immer aus zwei Teilen, den Castings und den Shows. Für Zuschauer zählen oft nur die wichtigen Tage mit den großen Shows. Für Models aber sind vor allen die Tage davor entscheidend. Hier finden, vor der Fashion Week, in der gesamten Innenstadt Model Castings für die Shows und Modenschauen statt. Dabei versammeln sich teilweise hunderte Models in den großen Hotels der Hauptstadt, aber auch in Showrooms, Ateiliers und Agenturen. Alle großen Agenturen sind hier präsent. Denn die Fashion Week bedeutet nicht nur Prestige, man kann hier hervoragend Kontakte knüpfen und viel Neues kennenlernen. Der Berliner Flair gibt der Modewoche auch ihren einzigartigen Charakter. Viele Models buchen sich in den Hotels rund um die Innenstadt ein. Dadurch sind die Castings einfacher zu erreichen und auch am Abend bleibt etwas Zeit um mit Freunden oder neuen Bekannten gemütlich etwas zu trinken.
Tag 2: Casting, Casting, Casting
Samstag 16.01.2015: Vier Tage lang flitzen Models und Modelagenten durch die Innenstadt. Alle sind auf der Suche nach den besten Jobs und den größten Shows. In der Tasche sind nur die wichtigsten Sachen, das Smartphone liegt immer Griffbereit und von morgens bis abends geht es von Casting zu Casting. Während tagsüber vor allen viel gelaufen wird, ist der Abend entscheidend für die Planung vom nächsten Tag. Welches Casting besucht man zuerst, welches zuletzt? Wo findet man schnell und einfach, gutes Essen? Nebenbei hält man Smalltalk mit anderen Models, ergattert weitere Castings. Vier Tage dreht sich alles um sehen und gesehen werden!
Wer Castings von „Germanys Next Topmodel“ kennt wird überrascht sein. Es gibt keine große Bühne, keine Spotlights und nur selten Kameras. Als Model hat man kaum Zeit, keine zehn Minuten, maximal dreißig Sekunden. Wer spontan überzeugt, wird oft noch kurz vermessen oder direkt zu einem schnellen Fitting geschickt. Die Jury besteht aus drei oder vier Personen, die in wenigen Stunden hunderte von Menschen, nach rein äußerlichen Kriterien, bewerten müssen. Dadurch wirken Castings oft auch unpserönlich, was aber rein der Zeit geschuldet ist.
Die Castings finden meistens in großen Innenstadt-Hotels statt, mit großen Räumen und viel Platz für hunderte Models die auf ihr Gosee warten. In den Warteräumen bilden sich immer kleine Grüppchen, alle warten auf den Castingaufruff, dann geht es los. Mit Modelbuch und Sedcard geht es zur Jury, die meist aus Designern, Marketingleuten oder anderen Medien- und Produktionsleuten besetzt sind. In der Regel sind es drei oder vier Personen. Das Model tritt vor zur Jury und stellt sich vor, dabei hat man oft nur sehr wenig Zeit, viele nur Sekunden. Viele Models sehen hier zum ersten Mal, wie groß und wie stark die Konkurrenz in der eigenen und in anderen Modelagenturen ist.
Wer überzeugt habt, bekommt oft schon am selben Abend von seinem Modelagent einen Anruf mit der Bestätigung. Besonders gute Models werden auch schnell gebucht, damit sie noch für die eigene Modenschau verfügbr sind. So haben die besten Mdoels schon früh ihre Erfolgserlebnisse – wenn sie nicht vorab ein Direct-Booking hatten.
Die Zeit im Casting erfordert von den Models viel Engagement, Organisationstalent und Willensstärke. Auch nach der sechsten Vorstellung an einem Tag muss man noch lachen können und Spaß am Job haben – selbst wenn es zuvor sechs Absagen gab. Mit diesem Know How können Models aber viel für Jobs lernen und auch das eigene Selbstbewusstein sowie die eigene Wahrnehmung stärken. Die kurze, aber sehr intensive Situation mit hunderten anderen Models, zeigt vielen ein realisitischen Bild und spornt sie an noch mehr zu leisten.
Die ersten Castings für die Shows beginnen Donnerstag/Freitag und laufen dann bis Montag Abend. Vereinzelt werden Castings aber auch vorher und sogar noch während der laufenden Fashion Week durchgeführt. Wer also überlegt als Model hier mitzumachen, sollte sich direkt zehn freie Tage einplanen.
- Castings bekommst du fast nur mit einer großen, seriösen Modelagentur bzw. einer/m erfahrenen Modelagenten/in
- Show-Castings gehen von Donnerstag bis Montag
- Die Berlin Fashion Week dann von Dienstag bis Samstag
- Als Model solltest du dir also 10 Tage einplanen
- Mindestens aber Donnerstag bis Dienstag
Fashion Week Castings und Entscheidung der Modedesigner
Die Entscheidung treffen viele der Designer oder Agenturen meist noch am selben Tag. Sie nehmen dann Kontakt über alle Wege auf um sich die besten Models zu sichern. Denn zu jeder Modenschau, gehört ein Fitting und die Calltime. Beim Fitting werden Kleidungsstücke an den Models probiert, das geht meistens ganz schnell und nimmt nur dreizig Minuten in Anspruch. Die Calltime ist dann sozusagen, der Arbeitsbeginn am Showtag. Zur Calltime versammeln sich alle Models, Marke-Up-Artists und Stylisten. Alle Models bekommen ihre zugewiesenen Kleidungsstücke sowie ihr Styling. Die Calltime ist deshalb oft schon ein paar Stunden vor der Show, damit garantiert alle Models fertig werden und die Show pünktlich beginnen kann.
- Große Konkurrenz: Hunderte gorßartige Models treffen aufeinander
- Für Einzelcastings bleibt oft nur wenig Zeit
- Vergiss nie deine Sedcard
Dabei ist die Fashion Week wesentlich mehr als Castings und Shows. Auf der Berlin Fashion Week kommen, weniger spektulär und medial, tausende Einkäufer aus ganz Deutschland in den verschiedenen Order-Messen zusammen. Ob Panorama, Premium oder Seek. Auch abseits der Shows gibt es viel zu erleben für Leute aus der Modebranche.
Order und Messe – das Herz der Fashion Week
Für viele Aussenstehende bedeutet die Fashion Week vor allem Shows! Täglich gibt es auf verschiedenen Locations Modenschauen. Im Jahr 2016 (Autumn/Winter) konzentriert sich alles auf die Kollektionen der kommenden Frühjahr/Sommer Saison. Während draußen noch Schnee in den Berliner Straßen liegt, springen Einkäufer von Messe zu Messe um sich mit den neusten Trends einzudecken.
Eine der großen Order-Messen ist die internationale Modemesse „Premium“. Auf hunderten Ständen drängen sich Händler große und namenhafter Marken aneinader. Einkäufer können hier direkt die neuesten Samples sehen und bestellen. Die Messe ist nur für Fachbesucher geöffnet, deshalb hat man glücklicherweise genug Platz um sich in Ruhe auf die verschiedensten Looks, Schnitte und Farben zu konzentrieren. Während man auf der Premium von Halle zu Halle schlendert, gibt es überall am Rand kleine Köstlichkeiten, Kaffee aber auch kleine und größere Hightlights der Aussteller. Nicht nur Mode, auch Accessoires und Schmuck kommen nicht zu kurz. Auf der „Premium“ füllen die Hersteller sogar eine eigene Halle. Weitere Modemessen finden sich in ganz Berlin. Unter anderem gibt es noch die „Seek“ und „Panorama“, alle nur wenige U- oder S-Bahnstationen voneinander entfernt.
PREMIUM Berlin Fall/Winter 2014/15 from Premium Berlin on Vimeo.
Fittings für die großen Mode-Shows am Runway
Für Modelagenten und Modelagenturen geht es nun die finale Phase. Es vergeht kaum eine Stunde ohne, dass das Smartphone neu aufgeladen werden muss. Während Assistenten der Desigenr anrufen um Models anzufragen, fordern Models die ersten Fitting- und Calltimes an und parallel müssen die ersten Bestätigungen via E-Mail rausgehen. Für drei Tage steht das Telefon nicht still und vom Notebook kommt man als Manager auch nur schwer weg. Dafür füllt sich die Show-Liste, Bestätigung um Bestätigung. Models bekommen asap ihre Informationen und Designer die Buchungsbestätigung. Selbst am Montag Abend wird noch für den kommenden Morgen geplant – und schon geht es los: It’s Fashion Week!
Shows und Events auf der Modewoche
Vom Dienstag bis Samstag gibt es jetzt töglich Shows und Aftershow-Parties der Designer. Den Auftakt machen am Dienstag direkt zehn Designer. Schon am ersten Tag wurde klar, eine freie Minute gibt es erst wieder am Ende der Modewoche. Unsere erste Show in diesem Jahr, war „Ivanman“ auf der „Stage“ im me Collectors Room. Früh am morgen, 11 Uhr. Schon in der vergangenen Saison legte Ivanman einen top Start hin. Ach dieses Jahr. Direkt danach ging es schon weiter mit „Nobi Talai“ im Berliner Kronprinzenpalai mit unserer Yulha. Gefolgt von einer sehr blumigen Show der Designerin „Lena Hoschek“, von der Platzkarte bis zur Bühne perfekt in einer Linie gestaltet. Danach Sprung zum Greenshowroom im Postbahnhof, wo unser Alex seine erste Show hatte, parallel liefen Anne und David für Odeur am „Runway“ Brandenburger Tor. Und der Tag war erst zur Hälfte vorbei – Show um Show ging es die kommenden vier Tage weiter.
Glücklicherweise durften wir nicht nur auf die erste Show, auch am Freitag liefen zwei unserer Models, Helena und Lisa, auf der Abschlussshow von „Ioana Ciolacu“. Mit kreativen Make-Up und starken Bildern im Anschluss.
Das große Finale: Candy Fashion – KEY LOOKS Show by FashionID
Das größte Highlight der aktuellen Modewoche fand Samstag im „kleinen“ Kreis von Leuten statt. Topmodels, Stars, Agentur- und Medienvertreter trafen sich bei der KEY LOOKS Show von „FashionID“ by „Peek & Cloppenburg“. Das Motto war „Candy Fashion“. Die gesamte Lobby der Fashion Week am Brandenburger Tor wurde in ein Bonbon- und Zuckerwatte-Land verwandelt – alles sah aus, wie in einem Katy Perry Video. Wirklich gorßartig inszeniert vom Bühnenbildner. Zwischen Zuckerwatte und menschengroßen Lollipops gab es dann kühle, raffinierte Drinks an verschiedenen Bars, einen großartigen DJ sowie viele, kleine Überraschungen und Snacks. 19 Uhr war dann Show Einlass, fast zweihundert Menschen sammelten sich links und rechts um den Catwalk, der wiederrum war am Eingang bis hoch zur Decke mit Zuckerwatte dekoriert, rosa Licht und Lollipops machten das Bild der „Candy Fashion“ perfekt.
Zu Beginn verteilten acht Models aus einem klassischen Zuckerwattewagen, quer über den Laufsteg, Standen mit süßen Zuckerfäden. Das zauberte fast allen ein lächeln ins Gesicht! Kurz danach war Showtime, die Keylooks der kommenden Saison, erhältlich in allen Peek & Cloppenburg Stores und Online auf FashionID. Mit Mode von Esprit, Marc Cain und Max&Co. Moderiert von Annemarie Carpendale (ua. Red und Taff auf ProSieben). Jede Kollektion bekam ihre eigene Musik, ihre eigene Inszenierung für das Publkum. Auch unsere Johanna war dasbei und zeigte insgesamt drei Looks für die Frühjahr/Sommer Saison 2016. Den krönenden Abschluss machten kreative Outsfits der Modemagazine – jede Redaktion stellte aus den neuen Kollektionen ihre Lieblingsteile zusammen und kombinierte sie mit Accessoires und weitere Stücken. So entschanden direkt neue Kreationen und Looks für 2016.
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